Glossary entry

Portuguese term or phrase:

AVC - Acidente Vascular Cerebral

German translation:

Gerhirnschag

Added to glossary by Elisabeth Renger (X)
Jul 31, 2004 18:10
19 yrs ago
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Portuguese term

AVC - Acidente Vascular Cerebral

Portuguese to German Medical Medical (general) Todesursache
Causa mortis num atestado de óbito. Sei que foi devido a isquemias, mas existe um termo correspondente a AVC em alemão?
sequela AVC

Proposed translations

2 hrs
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Gerhirnschag

Gerhirnschag éo termo específico, Schlaganfall o termo geral
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16 mins

Schlaganfall, Hirnschlag oder Apoplex

Schlaganfall, Hirnschlag oder Apoplexie

Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag, Stroke)

Der Schlaganfall kennzeichnet die Folgen einer plötzlichen Sauerstoffmangelversorgung eines bestimmten Gehirnbereichs. Zu etwa 80 Prozent liegt ein Stopp der Blutversorgung durch einen Blutgerinnsel (Thrombus) zugrunde.

Seltener ist eine Schädigung der Gehirnzellen durch eine Hirnblutung. Die Sauerstoffmangelversorgung ist deshalb so schwer wiegend, weil jede Aufnahme und Bewertung von Sinneseindrücken, das Heranziehen von Erinnerungsbildern, die Planung und Ausführung von Bewegungen und sprachlichen Äußerungen auf das Funktionieren von Gehirnnervenzellen angewiesen ist. Die Gehirnzellen sind in Feldern zusammengefasst, denen eine bestimmte Funktion obliegt. Jede Zelle steht jedoch mit anderen, die dieselbe Funktion haben, und mit benachbarten Zentren in Verbindung.

Nachdem in den letzten Jahrzehnten ein Rückgang der Schlaganfallhäufigkeit verzeichnet werden konnte, ist in Deutschland dieser Trend nicht mehr zu beobachten. Im Gegenteil: Aufgrund der wachsenden Zahl älterer Menschen und der zunehmenden Bedeutung und Verbreitung der Risikofaktoren wird mittlerweile wieder eine deutliche Steigerung der Schlaganfallhäufigkeit registriert.

Angesichts der Bedeutung des Schlaganfalls für den einzelnen Menschen und die ganze Gesellschaft ist es Besorgnis erregend, dass fast zwei Drittel der Bürger kaum etwas über Risikofaktoren und Frühwarnsymptome des Schlaganfalls wissen.

Um diesen Trend aufzuhalten oder gar wieder umzukehren, ist es notwendig, Aufklärung zu betreiben. Hierzu sind Information für die Allgemeinbevölkerung ebenso wichtig wie die gezielte Ansprache besonders gefährdeter Menschen.

Jede Zelle des Körpers braucht Sauerstoff zum Leben. Dieser wird im Blut in den Blutgefäßen (Adern oder Arterien) transportiert und bis zu den Zellen geleitet. Ist die Durchblutung der Zellen auf Dauer gestört, so sterben sie ab, was man als Infarzierung (Infarkt) bezeichnet.

Das Absterben von Zellen hat je nach Ort der Durchblutungsstörung (im Herzen, in der Lunge, im Gehirn) und der Anzahl der betroffenen Körperzellen sehr unterschiedliche Folgen. Die schwerste Folge einer Mangeldurchblutung des Gehirns ist der Schlaganfall.

Zwei Ursachen können einer solchen Mangeldurchblutung zugrunde liegen:
Verschluss eines Blutgefäßes

Blutung im Gehirn
Der Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Gerinnsel (Thrombus) führt zum so genannten "weißen Infarkt". Dieser weiße Infarkt ist bei etwa 80 Prozent der Schlaganfälle ursächlich. Viel seltener dagegen ist der "rote Infarkt", hier durch einen Einriss der Gefäßwand einer Hirnarterie dargestellt. Blut strömt aus dem Gefäß und drückt die Nervenzellen ab. In dem dargestellten Beispiel wäre der Patient halbseitig gelähmt, hätte Gefühlsstörungen auf dieser Seite, könnte wahrscheinlich nicht sprechen, lesen und schreiben.

Zwei verschiedene Vorgänge im Inneren des Körpers können eine schwere Mangeldurchblutung des Gehirns verursachen: In etwa 80 Prozent aller Fälle ist der Verschluss eines Blutgefäßes, in etwa 20 Prozent eine Blutung im Inneren des Gehirns die Ursache des Schlaganfalles.

Der Verschluss eines Blutgefäßes

Der Verschluss eines Blutgefäßes kann auf verschieden Wegen entstehen. Fast immer jedoch ist die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) der Übeltäter. Die Arteriosklerose ist eine krankhafte Veränderung der Blutgefäße - genauer gesagt: der Arterien - mit Verhärtung und Verdickung der Gefäßwand. Diese Verhärtung führt zu einer Verminderung der Wandbeweglichkeit. Die Wandbeweglichkeit wiederum ist wichtig, um den Blutstrom aufzunehmen und den durch das Blut verursachten Druck auszuhalten. Bei fortgeschrittener Arteriosklerose kommt es zur Verengung des Gefäßes und zur Brüchigkeit der Wand. Reißt die Gefäßwand ein, so kann es zum Einbluten und Blutgerinnselbildung (Thrombus) kommen. Das ohnehin verengte Gefäß kann sich verschließen und das umliegende Gewebe wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Dieser Thrombus kann sich direkt im Gehirn bilden. Ein Blutgefäß kann aber auch durch Einschwemmung eines Thrombuses verschlossen werden. Diese Einschwemmung nennt man Embolie. Der Ursprung der Embolie kann auch außerhalb des Gehirns sitzen. So können Gerinnsel aus der Halsschlagader oder auch aus dem Herzen ins Gehirn geschwemmt werden. Im Herzen können sich Gerinnsel zum Beispiel in Zusammenhang mit einer bestimmten Störung des Herzrhythmuses, dem so genannten Vorhofflimmern, bilden.

Die Hirnblutung

Bei der Hirnblutung unterscheidet man zwei Ursachen. In zirka 15 Prozent der Fälle ist ein erhöhter Blutdruck die Ursache. Bluthochdruck belastet die Blutgefäße und macht sie brüchig. Hält er längere Zeit an, werden die Gefäße so stark beansprucht, dass sie auch platzen können. Blut strömt dann aus dem Blutgefäß in das umliegende Hirngewebe. Eine andere Form der Hirnblutung ist die Blutung aufgrund des Platzens einer Aussackung der Gefäßwand, die so genannte Aneurysmablutung.

Sie ist in etwa fünf Prozent der Fälle Ursache eines Schlaganfalls. Ein Aneurysma ist die säckchenartige Ausweitung eines arteriellen Blutgefäßes aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Wandveränderung. Beschwerden sind meist nicht mit dem Vorhandensein eines Aneurysmas verbunden. Allerdings können solche Aneurysmen auch platzen (Aneurysmaruptur). Es kommt dann zum Austritt von Blut in das umliegende Gewebe. Das wichtigste Symptom der Aneurysmablutung sind plötzlich einsetzende, rasende Kopfschmerzen. In beiden Fällen kann das Gehirngewebe durch den entstehenden Druck so stark geschädigt werden, dass es abstirbt.

Bei ungewöhnlich heftigem, rasch zunehmendem Kopfschmerz muss eine sofortige ärztliche Untersuchung erfolgen. Hinter diesem Symptom kann sich eine Gehirnblutung verbergen.

Auch wenn der Name das vielleicht vermuten lässt: Ein Schlaganfall kommt fast niemals aus heiterem Himmel. Nahezu immer gehen dem Ereignis Vorboten voraus, die Sie kennen sollten, um rechtzeitig das Schlimmste verhüten zu können.

Folgende Warnzeichen eines Schlaganfalles sollten Sie kennen:
Sehstörungen

Sprachstörungen

Schwindel

Taubheitsgefühle und Lähmungen

ungewöhnlich heftiger Kopfschmerz
All diese Warnzeichen sind sehr ernst zu nehmen. Auch wenn die Symptome nur vorübergehender Natur sind, sollten Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.

Oft sendet der Körper vor dem eigentlichen Schlaganfall Warnsignale aus. Leider werden diese Hilferufe des Körpers zu selten gehört und ernst genommen. Dabei sind diese Warnsignale eine große, manchmal die letzte Chance, Schlimmes zu verhüten. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen die Warnzeichen eines drohenden Schlaganfalles kennen und im Falle ihres Auftretens rasch einen Arzt aufsuchen. Alle Warnzeichen können einzeln aber auch in Kombination mit den anderen vorkommen und auch sehr unterschiedlich in ihrer Deutlichkeit sein.

Sehstörungen können in ganz unterschiedlicher Form auftreten. Es kann sein, dass ein Auge plötzlich vorübergehend erblindet (Amaurosis fugax). Auch können Einschränkungen des Gesichtsfelds vorkommen. Dabei verdunkeln sich die Randbereiches des Blickfelds. Es entsteht das Gefühl, durch eine Röhre zu schauen. Auch ein Flimmern vor den Augen, das beim Bewegen des Auges mitwandert, kann vorkommen.

Sprachstörungen können in Form von undeutlicher, verwaschener Sprache aber auch in Form so genannter Wortfindungsstörungen auftreten. Wortfindungsstörungen, also das Vergessen von einzelnen Begriffen, kommen aber auch beim gesunden Menschen nicht selten vor.

Lähmungen, also die plötzliche Schwäche oder Bewegungsunfähigkeit von Muskeln oder Muskelgruppen (zum Beispiel einer Hand, einer Seite des Gesichtes) sind recht eindeutige Zeichen dafür, dass etwas mit dem Körper nicht stimmt und werden auch seltener als andere Warnzeichen übersehen. Taubheitsgefühle können sich unterschiedlich anfühlen. Der betroffene Körperteil (zum Beispiel der rechte Arm) kann kribbeln, oder sich wie "nicht zu mir gehörend" oder "schwer wie Blei" anfühlen. Bei einer Lähmung eines bestimmten Hirnnerven kann die Zunge auf einmal nach einer Seite abweichen, oder es treten plötzlich Schluckstörungen auf. Nicht selten betrifft die Lähmung die Gesichtsmuskeln, so dass zum Beispiel der Mundwinkel oder das Augenlid herabhängt.

Ein ungewöhnlich heftiger Kopfschmerz (rasender Kopfschmerz) kann ein Hinweis auf eine Gehirnblutung sein. Auch ein ungewöhnlicher Kopfschmerz ("wie ich ihn noch nie gehabt habe") ist sehr ernst zu nehmen. Das gilt gerade für Menschen, die häufig unter Kopfschmerzen leiden. Es ist auch wichtig darauf zu achten, ob der Kopfschmerz sich ständig verstärkt und ob Übelkeit und Erbrechen oder eine Steifheit des Nackens auftreten. Dies alles sind Zeichen für eine schwer wiegende Ursache des Kopfschmerzes.

Bei ungewöhnlich heftigem, rasch zunehmendem Kopfschmerz muss eine sofortige ärztliche Untersuchung erfolgen. Hinter diesem Symptom kann sich eine Gehirnblutung verbergen.

Leider gibt es keine Warnzeichen, die eine hundertprozentige Vorhersage ermöglichen. So können alle aufgeführten Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten und sind manchmal auch gar nicht Ausdruck einer ernsten Erkrankung. Um so wichtiger ist es, rasch eine ärztliche Klärung zu veranlassen. Ihr Arzt wird dann beurteilen müssen, ob Sie gefährdet sind, einen Schlaganfall zu erleiden und was zu Ihrem Schutz getan werden kann. Ihr Arzt wird Sie auch beruhigen, wenn keine Schlaganfallgefahr besteht.

Die Untersuchung eines Patienten, der einen Schlaganfall erlitten hat, oder bei dem der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht erfolgt auf zwei Arten: Als körperliche Untersuchung und als Untersuchung mit verschiedenen Geräten.

Körperliche Untersuchung und Befragung

Die direkte körperliche Untersuchung und Befragung ist die Grundlage jedes ärztlichen Handelns. Die körperliche Untersuchung durch einen Arzt hat eigentlich jeder Mensch schon einmal erlebt: das Abklopfen der Lunge, das Abhören des Herzens, das Leuchten mit der Lampe in die Augen. Hinzu kommen noch das Auslösen der Muskelreflexe (mit dem Reflexhämmerchen) und die Untersuchung von Berührungsempfindlichkeit, Gleichgewicht, Geschicklichkeit und so weiter. Die direkte körperliche Untersuchung beginnt schon mit dem ersten Augenschein (ist der Patient blass oder hochrot im Gesicht?, schwitzt er stark?) und setzt sich fort in der Beobachtung der Bewegungen, dem genauen Registrieren der Sprache und Wachheit sowie der Einschätzung der geistigen Fähigkeiten (kann das Datum benannt werden?, stimmen die Angaben zur Person?). Das Ausmaß der körperlichen Untersuchung und der genaue Ablauf sind sehr unterschiedlich und hängen vor allem von der zu klärenden Frage ab. So wird also eine Untersuchung bei Verdacht auf Lungenentzündung ganz anders aussehen als bei Verdacht auf einen Schlaganfall.

Die Befragung eines Kranken wird auch Anamnese genannt. Die Anamnese ist die medizinische Vorgeschichte eines Patienten. Welche Kinderkrankheiten ein Mensch gehabt hat, wie gesund er lebt, ob er raucht oder Tabletten einnehmen muss, welche Krankheiten bereits bekant sind oder welche Operationen schon durchgeführt werden mussten, all dies ist Bestandteil der Anamnese. Mit der Hilfe der Anamnese kann der Arzt sich einen Überblick verschaffen und den Patienten kennen lernen.

Computertomographie

Im Rahmen der so genannten apparativen Diagnostik, also der Untersuchung mithilfe von technischem Gerät ist die Computertomographie von großer Bedeutung. Die Computertomographie ist ein computergestütztes Röntgenverfahren. Abgekürzt wird Computertomographie mit CT. Das Prinzip ist die Darstellung der untersuchten Körperregion in einzelnen Schichten. Dazu tastet ein Röntgenstrahl den Körper aus unterschiedlichen Winkeln ab. Je nach der vom Röntgenstrahl getroffenen Körperstruktur (Knochen oder Muskel oder Flüssigkeit) schwächt sich der Röntgenstrahl ab. Diese Abschwächung wird computertechnisch in einen Grauwert übersetzt und auf einem Monitor dargestellt. Aufgrund der Ableitung von Bildinformation aus unterschiedlichen Winkeln ergibt sich ein sehr bildlicher Eindruck der dargestellten Region. Im Gegensatz zur normalen Röntgentechnik können auch so genannte Weichteilstrukturen, wie zum Beispiel das Gehirn gut dargestellt werden können. Das CT des Kopfes kann Schwellungen des Gehirns (zum Beispiel nach einem Schlaganfall) oder Blutungen im Gehirn nachweisen. Auch Tumoren des Gehirns können durch ein CT oft erkannt werden. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall können mit dem CT oft andere Krankheitsursachen ausgeschlossen werden. Bei der Frage, ob eine Gehirnblutung stattgefunden hat, ist das CT sehr aussagekräftig. Auch die Größe des vom Schlaganfall betroffenen Gehirnbezirkes kann bestimmt werden. Mit dem sogenannten "Perfusions"-CT (Durchblutungs-CT) als Zusatz-Software zum CT können die verstopften Hirnarterien genau geortet werden. Dem Patienten wird dazu ein Kontrastmittel in die Armvene gespritzt, das innerhalb von zehn bis 15 Sekunden in die Gehirnarterien gelangt. Gleichzeitig macht der Tomograf eine Serie von Aufnahmen im Gehirn und kann dabei den Fluss des Kontrastmittels genau verfolgen. Als Ergebnis erscheint auf dem Monitor ein farbiges Bild der Hirnregion. Je nach Durchblutung sind die Farben unterschiedlich, der Stopp ist deutlich zu erkennen.

Ist das CT allein nicht aussagekräftig genug, so kann auch noch eine Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspin) angeschlossen werden. Mit der MRT sind besonders sehr kleine Schlaganfälle gut darstellbar.

Ultraschalluntersuchung (hier: Doppler-Sonographie)

Ein wichtiges Verfahren, vor allem zur Risikobeurteilung, ist die so genannte Doppler-Sonographie der Hirngefäße. Mit diesem Verfahren können indirekt die Strömungsverhältnisse in den Gefäßen dargestellt werden. So können Einengungen oder Verkalkungen der Gefäße nachgewiesen werden. Die Vorteile: Es wird nur Ultraschall eingesetzt, Röntgenstrahlen kommen nicht zur Anwendung, die Untersuchung ist recht preiswert und für den Patienten nicht belastend.

Röntgendarstellung der Blutgefäße (Angiographie)

Eine direkte Darstellung der Hirngefäße ist auch durch eine so genannte Angiographie möglich. Auch dies ist im Prinzip eine Röntgenuntersuchung. Es wird ein Kontrastmittel in den Kreislauf gespritzt und dann ein Röntgenbild vom Kopf gemacht. Der Vorteil: Die einzelnen Blutgefäße können sehr genau, oft besser als durch die Doppler-Sonographie beurteilt werden. Der Nachteil: Es kann Komplikationen durch das Kontrastmittel geben (zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen oder den so genannten anaphylaktoiden Schock), der Patient ist Strahlen ausgesetzt.

Ultraschall des Herzens (Echokardiographie)

Wenn der Verdacht auf ein aus dem Herzen eingeschwemmtes Blutgerinnsel als Ursache des Schlaganfalls besteht, so wird ein Ultraschall vom Herzen gemacht. Dieses Verfahren nennt man Echokardiographie. Manchmal reicht es nicht aus, die Untersuchung durch Aufsetzen des Schallkopfes auf dem Brustkorb durchzuführen. Dann muss der Schallkopf von der Speiseröhre aus angesetzt werden. Hierzu muss der Patient wie bei der Magenspiegelung einen Schlauch schlucken. Dank der technischen Entwicklung sind die Geräte heute so klein, dass diese Untersuchung in der Regel problemlos durchführbar ist.

Ergänzt werden diese Verfahren, die einzeln oder in Kombination eingesetzt werden, durch Laboruntersuchungen des Blutes und die Basisuntersuchungen Blutdruckmessung, Blutzuckerbestimmung und Fiebermessung sowie Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes in der akuten Situation.

Hat sich ein Schlaganfall ereignet, so versuchen die Ärzte durch Ihre Behandlung drei Dinge zu erreichen: Die Wiedereröffnung des verschlossenen Blutgefäßes, den Schutz des gesunden, nicht betroffenen Hirngewebes und die Unterstützung des gesamten Organismus durch Allgemeinmaßnahmen.

Die Wiedereröffnung des verschlossenen Hirngefäßes ist ein sehr wichtiges Behandlungsziel, leider aber nur schwer zu erreichen. Die Auflösung eines Blutgerinnsels durch Medikamente heißt Thrombolyse. Verschiedene Möglichkeiten stehen dem Arzt zur Verfügung. Es können zum Beispiel Blutgerinnsel auflösende Medikamente direkt in das betroffene Blutgefäß im Gehirn eingebracht werden. Dies ist technisch sehr kompliziert, zeitaufwendig und nur in speziellen Krankenhäusern durchführbar. Auch darf bei manchen Patienten, etwa wenn eine Hirnblutung nicht ausgeschlossen werden kann oder wenn sehr viele Begleiterkrankungen bestehen, dieses Verfahren nicht angewandt werden. Noch im experimentellen Stadium ist die so genannte systemische Thrombolyse. Hier wird das Blutgerinnsel auflösende Medikament im gesamten Blutkreislauf in Umlauf gebracht (zum Beispiel durch eine Spritze in die Leiste). Dies ist technisch einfacher aber auch mit einer viel größeren Blutungsgefahr verbunden. Zur Zeit wird dieses Verfahren deshalb noch erforscht.

Die Medikamente Heparin und Acetylsalicylsäure (Abkürzung: ASS; zum Beispiel Aspirin) lösen ein Blutgerinnsel zwar nicht direkt auf, verhindern aber, dass ein einmal entstandenes Blutgerinnsel immer größer wird. Außerdem unterstützen sie den Abbau des Gerinnsels durch körpereigene Substanzen. ASS hat sich vor allem auch zum Schutz vor einem weiteren Schlaganfall bewährt und wird in diesem Zusammenhang sehr oft verordnet. Insbesondere bei Unverträglichkeit von ASS kommen auch Medikamente wie Ticlopidin (zum Beispiel Tiklyd®) und Clopidogrel (zum Beispiel Plavix®) zur Anwendung.

Ist ein aus dem Herzen eingeschwemmtes Gerinnsel die Ursache des Schlaganfalles, so muss überlegt werden, eine Behandlung mit Antikoagulantien einzuleiten. Das bekannteste Medikament dieser Art ist Marcumar®. Antikoagulantien sind Medikamente, die die Gerinnbarkeit des Blutes herabsetzen. Kann das Blut nicht mehr so gut gerinnen, bilden sich weniger Blutgerinnsel, die die Blutgefäße verstopfen und so eine Durchblutungsstörung und einen Schlaganfall auslösen können. Durch die herabgesetzte Blutgerinnung ist aber das Risiko von Blutungen erhöht. So bluten Schnittwunden länger als sonst. Ein Patient, der Antikoagulantien einnimmt, muss deshalb ärztlich regelmäßig überwacht werden und auch selber gut über das erhöhte Blutungsrisiko Bescheid wissen. Auch wird vielen Patienten, die Antikoagulantien einnehmen, vom behandelnden Arzt ein Patientenpass ausgestellt. Den muss der Patient bei Bedarf (zum Beispiel vor dem Ziehen eines Zahnes) vorzeigen. Ein Maß für die Gerinnungsfähigkeit des Blutes ist der so genannte Quickwert.

Die Überwachung und Einstellung von Blutdruck und Blutzucker spielen beim frischen Schlaganfall und später dann zur Vorbeugung eines weiteren Schlaganfalls eine große Rolle. Während bei einem frischen Schlaganfall erhöhte Blutdruckwerte durchaus akzeptiert werden und die Gehirndurchblutung sogar verbessern können, ist in der weiteren Behandlung des Schlaganfallpatienten eine Blutdrucknormalisierung zum Schutz der Blutgefäße erforderlich. Hierbei sollten die Blutdruckwerte unter 140/90 mmHg liegen. Wichtig ist es, den Blutzucker von Beginn an in normalen Bereichen zu halten. Blutzuckerwerte über 200 Milligramm erfordern die Gabe von blutzuckersenkenden Medikamenten (so genanntes Altinsulin).

Eine mögliche Folge der Durchblutungsstörung im Gehirn ist die Einlagerung von Wasser in die Gehirnzellen. Es kommt dann zur Schwellung des betroffenen Teils des Gehirns (Hirnödem). Der knöcherne Schädel verhindert aber eine Ausdehnung des Hirngewebes, so dass ein erhöhter Druck auf das Gehirn entsteht und dieses zusätzlich schädigt. Wichtige Maßnahmen beim Hirnödem sind die Oberkörperhochlagerung und die Gabe von wassertreibenden Medikamenten. Auch die vorübergehende maschinelle Beatmung verringert das Anschwellen des Gehirns und kann bei schwer betroffenen Patienten erforderlich werden. Bei sehr großen Schlaganfällen oder bei solchen, die sich im Hirnstamm abspielen, kann auch die druckentlastende Operation erforderlich werden.

Eine entscheidende Allgemeinmaßnahme ist die kontrollierte Zufuhr von Flüssigkeit und Nahrung. Manchmal kann hier auch das Anlegen eines Tropfes erforderlich sein. Patienten, die in Folge des Schlaganfalls nicht mehr richtig schlucken können, müssen manchmal zeitweise über eine Sonde ernährt werden. Die richtige Lagerung des Patienten und die frühzeitige, wenn möglich am ersten Tag einsetzende, krankengymnastische Mobilisierung sind sehr wichtig.

Die Risikofaktoren für die Entstehung eines Schlaganfalles sind unter anderm Bluthochdruck, Rauchen und eine Erhöhung des Cholesterinspiegels.

Dabei bedeutet:
Erhöhung der Cholesteringehaltes - Erhöhung des Risikos um das Zwei- bis Dreifache

Bluthochdruck - Erhöhung des Risikos um das Fünffache

Zuckerkrankheit - Erhöhung des Risikos um das Zweifache

Zigarettenrauchen - Erhöhung des Risikos um das Dreifache

Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) - Erhöhung des Risikos um das Siebenfache

Koronare Herzkrankheit - Erhöhung des Risikos bei Männern um das Zweifache, bei Frauen um das Dreieinhalbfache
Hinzu kommen:
familiäre Vorbelastung
Übergewicht und Bewegungsmangel


Cholesterin

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in allen menschlichen und tierischen Zellen vorkommt. Gefährlich und schädlich kann das Cholesterin werden, wenn mit der Nahrung zu viel Cholesterin aufgenommen wird oder wenn der Abbau des Cholesterins nicht mehr richtig funktioniert. Es kann dann zur Ablagerung von Cholesterin in der Gefäßwand kommen: der erste Schritt zur Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Aus medizinischer Sicht wird beim Cholesterin unterschieden zwischen HDL (high density lipoprotein) und LDL (low density lipoprotein). Entscheidend für das Schlaganfallrisiko ist der LDL-Wert, der 150 Milligramm pro Zehntelliter Blut (bei vorgeschädigten oder sehr gefährdeten Menschen 100 Milligramm pro Zehntelliter Blut) nicht überschreiten sollte. Liegt der LDL-Wert zu hoch, so sollte zunächst durch eine Nahrungsumstellung versucht werden, die Zufuhr von Cholesterin zu senken. Reicht das nicht aus, so müssen Medikamente gegeben werden, die den Cholesteringehalt des Blutes senken. Eine häufige Medikamentengruppe können Sie an der Endsilbe "- statine" erkennen.

Bluthochdruck

Von erhöhtem Blutdruck spricht man, wenn der Wert immer wieder über 140 mmHG (oberer Wert, systolisch) und 85 mmHG diastolisch (unterer Wert, diastolisch) liegt. Die Maßeinheit mmHG bedeutet Millimeter Quecksilbersäule. Die Ursache des hohen Blutdruckes ist meist unklar. Man weiß aber, dass erhöhter Blutdruck sich durch regelmäßige körperliche Bewegung, Abbau von Stress, salzarme Kost und Erreichen eines Normalgewichtes senken lässt. Ein dauerhaft bestehender Bluthochdruck muss mit Medikamenten behandelt werden. Bluthochdruck tut nicht weh. Deshalb wird er oft erst spät erkannt. Sie sollten deshalb ihren Blutdruck regelmäßig, etwa einmal im halben Jahr, messen lassen, wenn er nicht erhöht ist.

Zuckerkrankheit

Die schwere Schädigung der Blutgefäße ist die bedrohlichste Spätfolge der Zuckerkrankheit, des Diabetes mellitus. Nicht selten führt eine solche Schädigung der Arterien auch zum Schlaganfall. Deshalb ist eine gute und konsequente Zuckereinstellung für Diabetiker sehr wichtig. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen und eine kontrollierte Ernährung können die Spätfolgen der Zuckerkrankheit deutlich reduzieren.

Rauchen

Nikotin erhöht den Blutfettspiegel, verschlechtert den Sauerstofftransport, schädigt die Gefäße und fördert die Entstehung der Arteriosklerose. Raucher haben ein bis zu fünffach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Nach etwa fünf Jahren Nichtrauchen entspricht das Risiko ungefähr wieder dem eines Nichtrauchers.

Herzrhythmusstörungen

Eine besondere Form von Herzrhythmusstörung ist das so genannte Vorhofflimmern. Bei dieser Erkrankung zieht sich der obere Teil des Herzens beim Pumpen nicht mehr rhythmisch zusammen. Das Blut kann dann nicht mehr richtig fließen, ein Teil des Blutes "steht" in den oberen Herzhöhlen. Es können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden, die mit dem Blutstrom in das Gehirn geschwemmt werden (Embolie). Dies kann zum Schlaganfall führen. Überall dort, wo das Blut zu langsam fließt, kann es zur Gerinnselbildung kommen. Ist die Ursache des langsamen Blutflusses nicht zu beseitigen (zum Beispiel Wiederherstellung eines regelmäßigen Herzschlages), muss der Arzt ein Blut verdünnendes Medikament (zum Beispiel Marcumar ®) geben. Ein Vorhofflimmern wird vom Arzt durch das EKG festgestellt.

Unbeeinflussbare Risikofaktoren sind das Alter eines Menschen oder die Tatsache, männlich zu sein. Alle anderen Risiken können Sie durch die eigene Lebensweise, eine gesunde Ernährung, eine medikamentöse Behandlung oder die Regulierung des Körpergewichtes deutlich reduzieren.

Ein Senken des persönlichen Risikos ist möglich:
Rauchstopp - Senken des Risikos um 50 Prozent

Gewichtsnormalisierung - Senken des Risikos um 40 Prozent

Körperliche Aktivität - Senken des Risikos um 40 Prozent

Mäßiger Alkoholgenuß (ein "Viertele" pro Tag) - Senken des Risikos um 30 Prozent

LDL-Cholesterin-Reduktion - Senken des Risikos um ein bis zwei Prozent pro 1mg/dl-Senkung

Blutdruckverringerung - Senken des Risikos um ein bis zwei Prozent pro einem mmHg.





© LIFELINE 09.06.2004
http://www.lifeline.de/cda/page/center/0,2845,11-10024,FF.ht...




Peer comment(s):

agree Ana Almeida : Está correcto, Sónia. Mas quem é que vai ter tempo para ler isto tudo? Bom fim de semana!
3 hrs
Nao é preciso ler tudo, no fim colquei a referência ao respectivo site. Bom fim de semana Ana :-) Obrigada!
agree Susanne Rindlisbacher
4 hrs
Muito obrigada :-)
agree Jan Lohfert : Absolut richtig
19 hrs
Vielen dank :-)
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2 hrs

Schlaganfall, Gehirnschlag

Medizinisches Wörterbuch. Weiss aber nicht, ob es einen anderen, wissenschaftlicheren Ausdruck gibt. Apoplexie existiert auch
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